4.3.1 Das Lagrange-Verfahren

zurueck
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zurueck Das Verfahren von Lagrange dient dazu, eine Funktion mehrerer Variablen zu optimieren, wenn zusätzliche Nebenbedingungen in Form von Gleichungen vorliegen. Wir beschränken uns auf eine Zielfunktion, die von zwei Variablen abhängt, und eine einzige Nebenbedingung (NB). Bei der NB schreiben wir alles auf die linke Seite, so dass rechts eine Null steht.
Zielfunktion:                            f(x, y) = Min bzw. Max
Nebenbedingung                  g(x, y) = 0
Ähnlich wie man ohne Nebenbedingungen die (partiellen) Ableitungen zur Optimierung verwenden kann, führt man auch hier die Optimierung auf die Lösung eines Gleichungssystems (der "Lagrangeschen Gleichungen") zurück:
(1)  fx + λ gx  =  0
(2)  fy + λ gy  =  0
(3)  g              =  0
Dies ist ein Gleichungssystem für die drei(!) Unbekannten x, y und  λ (Lambda). Um es zu lösen, kann man i. a.  λ aus den ersten beiden Gleichungen eli minieren, so dass man nur noch eine Gleichung für x und y hat, die sich dann zusammen mit der Nebenbedingung (3) hoffentlich nach x und y auflösen lässt. Dass man damit tatsächlich das gewünschte Optimum gefunden hat, ist nicht ohne weiteres klar, lässt sich jedoch bei ökonomischen Anwendungen oft einsehen.

Der Wert von
  λ  gibt Auskunft darüber, wie stark die Nebenbedingung an der Optimalstelle unsere Zielfunktion beschränkt, genauer: um welchen Betrag sich die Zielfunktion verbessern ließe, wenn man die Nebenbedingung um einen (kleinen) Betrag lockern würde.  λ  heißt "Lagrangescher Multiplikator".